Alles kann, nichts muss: Tipps für die Content-Gestaltung

Es ist quietschbunt, es blinkt, Buchstaben tanzen und Bilder kreisen. Wer an frühe PowerPoint-Präsentationen zurückdenkt, wird sich erinnern: Nicht selten holten Vortragende alles heraus, was die Technik zu bieten hatte. Das Ergebnis: Im bunten Durcheinander ging der Inhalt der Präsentation unter. Merke: Nicht alles, was eine Präsentationstechnik zu bieten hat, muss zwingend genutzt werden – schon gar nicht alles auf einmal.

Das gilt auch für Digital Signage: Nicht alle Gestaltungsmittel müssen eingesetzt werden. Natürlich will man mit seinem Werbe- und Infoprogramm auffallen, aber eben auch eine Botschaft vermitteln, die beim Zuschauer ankommt und die gewünschte Wirkung erzielt. Eine Präsentation ist kein Selbstzweck: Sie will überzeugen, nicht bloß überwältigen.

Wie aber sollte eine Digital-Signage-Präsentation gestaltet sein – nicht nur im Erscheinungsbild, sondern auch inhaltlich? Gibt es Standards, die vor allem den Start vereinfachen? Ja, die gibt es. Ein paar von ihnen möchten wir euch hier vorstellen, weitere werden folgen.

Corporate Design? Umso besser!

Wer als Dienstleister über ein Corporate Design verfügt, für den sind die Dinge einfacher: Er hat eine Richtlinie für seinen Auftritt, sei es zum Beispiel die eigene Website, Broschüren oder Flyer. Um den vom Corporate Design geschaffenen Wiedererkennungswert konsequent zu nutzen, empfiehlt es sich, ihm auch bei der Gestaltung der Digital-Signage-Präsentation zu folgen.

Wer also zum Beispiel eine Hausfarbe und eine Hausschrift sein Eigen nennt, sollte diese auch in seiner Präsentation einsetzen, wenn die genutzte Technik dies hergibt. Die Präsentation passt sich so nahtlos in den Gesamtauftritt ein – und das wirkt einfach professioneller und durchdachter als eine Präsentation, die gestalterisch zu sehr aus der Reihe tanzt.

Videos oder Bilder?

Bewegte Bilder gewinnen schneller Aufmerksamkeit als statische Bilder: Wenn sich etwas bewegt, fällt es schneller in unser Blickfeld, wir schauen automatisch hin. Gegen Bewegung auf dem Bildschirm ist also grundsätzlich nichts einzuwenden, doch sollte man keinesfalls den Bogen überspannen: Ein ständiges Flimmern erzeugt Unruhe und ist auf Dauer anstrengend. Die richtige Mischung macht’s, also ein abwechslungsreicher Mix aus bewegten und statischen Bildern.

Lass es menscheln!

Von Dienstleistern eingesetzt, soll Digital Signage nicht nur unterhalten, sondern auch informieren und verkaufen. Es geht also darum, Produkte und Leistungen zielsicher an den Mann oder die Frau zu bringen. Doch so sehr ein Produkt auch durch innovative Technik und schickes Design überzeugen mag, so richtig und endgültig packt es uns häufig erst, wenn wir es mit Emotionen verbinden.

Wer seinen Produkten und Leistungen also den emotionalen „Touch“ geben will, lässt es menscheln – und bildet Menschen ab, die genau dieses Gefühl verkörpern. Ein Lachen ist ansteckender als die Aufzählung von Produktspezifikationen, und selbst ein sachlicher Nutzen lässt sich emotional verpacken. Ein medizinisches Hilfsmittel hilft bei der Genesung. Die dadurch ausgelöste Emotion ist Lebensfreude und -zufriedenheit, und die lässt sich wunderbar mit ansprechenden Bildern transportieren.

Foto: Julius Zorn GmbH, Aichach

Zu wenig Zeit für zu viel Text

Kürzer ist besser: Auf lange Texte sollte in Digital-Signage-Präsentationen grundsätzlich verzichtet werden. Warum? Zuschauer haben meist gar nicht die Zeit, sich lange Texte durchzulesen – und auch keine Lust: Textwüsten wirken alles andere als einladend. Hinzu kommt: Will ich auf dem Bildschirm viel Text unterbringen, geht das zwangsläufig auf Kosten der Schriftgröße und Lesbarkeit.

Ein Vergleich: Werbung auf Firmenfahrzeugen muss sich auf das Wesentliche beschränken. Insbesondere dann, wenn das Fahrzeug an mir vorbeifährt, habe ich keine Chance, alles zu lesen. Stehen wir gemeinsam im Stau, sieht es natürlich anders aus, doch ist dies (noch) die Ausnahme, nicht die verlässliche Regel.

Entscheidend ist auch, dass der Kontrast zwischen Text und Hintergrund ausreichend ist, denn das erhöht die Lesbarkeit. Und schließlich spielt auch die Schriftart eine wichtige Rolle: Serifenschriften mögen wertiger und edler wirken, doch sind serifenlose Schriften lesbarer. Auch wenn sie also nicht unbedingt schöner ist, ist zum Beispiel die Schriftart Arial der Garamond vorzuziehen.

Wie gesagt: Eine Präsentation ist kein Selbstzweck, sondern vermittelt Botschaften. Und damit diese überzeugen können, müssen sie zunächst einmal ankommen – ohne Umwege, ohne unnötige Ablenkung.

Über den Autor

Frank Unterberg ist in der opta data digital communication GmbH im Bereich Content & Communication aktiv – nun auch mit diesem Blog.

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